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Schaufenster / DiePresse Nr. 10 am 21.3.2025

Inge Maux wird bei der Diagonale für ihre Verdienste um die österreichische Filmkultur ausgezeichnet. 

Foto Christine Pichler

Sabine Hottowy schreibt:

 

Mit 14 Jahren ist sie Schlager singend durch die Bars gezogen, mit wallender Mähne, ausgestopftem Busen und den Liedern von Gus Backus im Repertoire. Als sie davon erzählt, muss Inge Maux lachen. Wenn sie damals auch nur halb so viel Feuer hatte wie jetzt mit 80 Jahren, muss es jedenfalls eine Wahnsinnsshow gewesen sein. Trotz ihrer gesanglichen Qualitäten wollte sie aber immer nur Schauspielerin werden, wie sie im Gespräch erzählt. Ihre Eltern waren damals natürlich nur mäßig begeistert, ein gescheiter Beruf wäre ihnen lieber gewesen. Die wussten auch nicht, wie sich ihre Tochter entwickeln würde. Demnächst wird Inge Maux im Rahmen des Filmfestivals Diagonale in Graz mit dem Großen Schauspielpreis für ihre Verdienste um die österreichische Filmkultur ausgezeichnet. Die Jury schwärmt von ihrer Unverwechselbarkeit, ihrem hingebungsvollen Spiel. Für die Schauspielerin ist es die zweite große Auszeichnung ihrer Karriere, nachdem sie 2019 für die schwerste Rolle ihres Lebens in „Murer – Anatomie eines Prozesses“ mit dem Österreichischen Filmpreis geehrt wurde.

 

So viele Ideen

 

Der Weg zu den Lorbeeren war für sie nicht immer leicht. Als früher Förderer trat ihr Onkel Richard auf, dessen Nachnamen die geborene Ingeborg Christine Wöchtl heute noch trägt. Er ließ sie in der Jugend schon am Burgtheater testen, ob eine Ausbildung denn Sinn mache. Jener Ort, an dem sie aktuell in Thomas Bernhards „Heldenplatz“ zu sehen ist. Das große Haus war damals schon zufrieden, was ihr am Max Reinhardt Seminar aber nicht helfen sollte, dort wurde sie abgelehnt. „Da wollte ich mich fast umbringen“, erzählt sie nicht ganz ernst. „Entweder sie ist ein Genie oder gar nichts“, sagte man über sie. Vielleicht suchte sie sich für ihre Vorsprechen einfach zu große Rollen aus.